Der Hochschulsport Hamburg übernimmt ab 2016 die Trägerschaft für den Hamburger Kongress Sport, Ökonomie und Medien, um als einer der größten Sportanbieter in der Stadt einen aktiven Beitrag an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Auseinandersetzung und konkreter Umsetzung von Konzepten und Inhalten zu leisten.
Gemeinsam mit der Hochschule Macromedia am Standort Hamburg verfolgt der Hochschulsport Hamburg das Ziel, mit dem Kongress den Theorie-Praxis Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft anzuregen und zu moderieren, es sollen Impulse für die Sportpolitik der Stadt Hamburg und Agenturen, Unternehmen sowie Sportanbieter resultieren.
Besondere Bedeutung erhält das Thema Sport als Motor gesellschaftlicher Entwicklung inzwischen auf der EU Ebene. Daher wird der Kongress bewusst in den Kontext der EUROPEAN WEEK OF SPORT unter dem Claim #beActive gestellt.
Der Kongress richtet sich gleichermaßen an Wissenschaftler wie Entscheidungsträger und Gestalter des professionalisierten und des gemeinnützig organisierten Sports, die sich mit der Planung, Organisation und Vermarktung von Sport(-groß-)Veranstaltungen auseinandersetzen. Die Themen und Inhalte haben daher nicht nur die Bereiche der Sportorganisation, Sportkommunikation, Sportvermarktung und des Sportmanagements an konkreten Beispielen zum Gegenstand sondern fokussieren in der Aufbereitung einen operativ-praktischen Nutzen.
Im Rahmen der Olympiabewerbung der Stadt Hamburg war ein besonders diskutierter Aspekt in Bezug auf den Attraktivitätszuwachs für die Stadt das Thema Stadtentwicklung. Auch in der Dekaden-Strategie der Freien und Hansestadt Hamburg nimmt die Stadtentwicklung durch und mit Sport einen breiten Raum ein. Die Entwicklungen im Gelände der ehemaligen Bundesgartenschau in Wilhelmsburg sind gelungene Beispiele, wie gezielte Investitionen in Sportstättenbau Stadtentwicklung durch Schaffung neuer Flächen für Sport- und Sportveranstaltungen ermöglichen.
Präsentationen aus dem Kongress
Montag, der 13. Juli 2015
Wir freuen uns, Ihnen einige Präsentationen der Referenten zur Verfügung stellen zu können. Verschiedene andere Präsentationen können leider aus rechtlichen Gründen nicht zur Verfügung gestellt werden. Sie finden allerdings weitere Ergebnisse und Arbeiten aus den Vorträgen im 2016 erscheinenden Tagungsband des 15. Hamburger Kongresses Sport, Ökonomie und Medien.
Prof. Dr. Robert Gugutzer
Prof. Dr. Andreas Hebbel-Seeger
Christian Kempf
Rechtsanwalt Dr. Hermann Lindhorst
Dr. Bettina Rulfos, Prof. Dr. Ilse Hartmann-Tews
Prof. Dr. Manfred Wegner
Dr. Angela Wichmann
Mediatisierung und Sportgroßveranstaltungen – Olympische Spiele im Fokus des 15. Hamburger Kongresses für Sport, Ökonomie und Medien
Freitag, der 19. Juni 2015
Abschluss-Keynote von Prof. Dr. Volker Schürmann (Deutsche Sporthochschule Köln)
Die Mediatisierung von Sportgroßveranstaltungen stand für zwei Tage im Mittelpunkt des 15. Hamburger Kongresses für Sport, Ökonomie und Medien. Im Millerntorstadion des FC St. Pauli referierten knapp 50 Referenten aus sechs Nationen. Ein wichtiges Thema für die rund 300 Gäste war selbstverständlich die mögliche Hamburger Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele 2024.
Mit einer fulminanten und hoch emotionalen Rede hatte am Donnerstag Willi Lemke den Kongress eröffnet. Bei ihm stand das Medienereignis Olympia als Bühne für Frieden und Verständigung im Fokus. Der Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport, Entwicklung und Frieden bezeichnete die Olympischen Spiele als das größte friedliche Zusammentreffen von Menschen – und das schon seit Tausenden von Jahren. Eine äußerst kritische und zugleich fundierte Perspektive auf „Sport Mega Events“ bot dagegen Prof. Dr. Christopher Gaffney von der Universität Zürich in seinem Vortrag „Between hyperbole and reality“ (Zwischen Übertreibung und Realität). Hierbei spielte er quasi den Part des Gegenspielers gegenüber vielen seiner Vorredner – wie beispielweise dem Ruder-Olympiasieger und Professor für Wirtschaft an der Universität Hamburg, Wolfgang Maennig – die offenbar von der Olympia-Euphorie in der Hansestadt schon gepackt sind.
Mit den Folgen der Mediatisierung für den Sport setzte sich Professor Friedrich Krotz von der Universität Bremen auseinander. Er wies auf die veränderte Kommunikation und Einstellung durch die Virtualisierung der Gesellschaft hin und warf einen Blick vor allem auf die sozialen Netzwerke, die die mediale Durchdringung des Sports noch einmal beschleunigt hätten. Die Bedeutung dieser Netzwerke erklärte auch Paul Keuter am Beispiel von Twitter. Der Head of Sport Deutschland des Kurznachrichtendienstes verwies dabei vor allem auf die große, zu erzielende Reichweite in der Öffentlichkeit und den starken Nutzen für Marketingzwecke.
Unterstützer des Kongresses: Michael Grau (Mankiewic/KAIFU-Lodge) mit Organisationsleiter Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke (Hochschule Macromedia/rechts)
Die hohe Bedeutung der Medien bei der Inszenierung und Mediatisierung des Sports stand im Mittelpunkt des zweiten Tages beim 15. Hamburger Kongress für Sport, Ökonomie und Medien. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky verwies am Freitag einerseits auf die hohe Relevanz des Fußballs im Programm, belegte jedoch, dass der Fußball-Anteil am gesamten Sportprogramm nur 25 Prozent betrage. Balkausky schilderte die große Problematik der fehlenden Abstimmung der Sommer-Sportarten für die Organisation des Programms. Der ARD-Sportkoordinator erklärte zudem, dass der Sender den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zum Beispiel bei der Berichterstattung über die WM in Katar wahrnehme. Ein – wie teils geforderter – Boykott käme nicht in Frage.
Zuvor hatte Prof. Dr. Thomas Schierl von der Deutschen Sporthochschule Köln den Tag mit einem Beitrag zur Skandalisierung des Sports in den Medien eröffnet. Ihm ging es vor allem um Themen wie Sensationslust und die Rolle funktionaler und dysfunktionaler Skandale in unserer Gesellschaft. Es gäbe dabei in Deutschland, so Schierl, die Gefahr einer wachsenden Medienverdrossenheit. Den Abschluss bildete ein Vortrag von Prof. Dr. Volker Schürmann (DSHS Köln) zum Sport in der „Medialen Moderne“, der sich vor allem mit den Kategorien von Bürgerschaft und Fairness im Sport auseinandersetze. Der Kongress war erstmals in Kooperation mit der Sektion Sportsoziologie der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) veranstaltet worden.
Die Gewinner des Macromedia Young Science Awards: Platz 1 (Mitte) Julia Henys, Platz 2 (links) Merle Hoffmeister, Platz 3 (rechts) Christoph Erz
Den Abschluss des 15. Kongresses für Sport, Ökonomie und Medien markierte der Macromedia Young Science Award: Siegerin Julia Henys von der Hochschule Macromedia hatte zur Mediatisierung der Sportart Eishockey vorgetragen, auf den Plätzen landeten Merle Hofmeister und Christoph Erz (beide ebenfalls Hochschule Macromedia). Der Preis sowie der gesamte Kongress wurde unterstützt von Michael Grau (Mankiewicz/KAIFU-Lodge). Der Kongress wurde organisiert von der Hochschule Macromedia und war teilweise via Internet bei YouTube und Sportdeutschland.tv zu verfolgen.
Autor: Christopher Putz
Fotos: Leo Luft
Nur 25 Prozent Fußball – Sportkoordinator Axel Balkausky über die Bedeutung von Sport in der ARD
Die hohe Bedeutung der Medien bei der Inszenierung und Mediatisierung des Sports stand im Mittelpunkt des zweiten Tages beim 15. Hamburger Kongress für Sport, Ökonomie und Medien. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky verwies am Freitag vor rund 300 Gästen im Millerntorstadion des FC St. Pauli einerseits auf die hohe Relevanz des Fußballs im Programm, belegte jedoch, dass der Fußball-Anteil am gesamten Sportprogramm nur 25 Prozent betrage. Balkausky schilderte die große Problematik der fehlenden Abstimmung der Sommer-Sportarten für die Organisation des Programms. Der ARD-Sportkoordinator erklärte zudem, dass der Sender den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zum Beispiel bei der Berichterstattung über die WM in Katar wahrnehme. Ein – wie teils geforderter – Boykott käme nicht in Frage.
Zuvor hatte Prof. Dr. Thomas Schierl von der Deutschen Sporthochschule Köln den Tag mit einem Beitrag zur Skandalisierung des Sports in den Medien eröffnet. Ihm ging es vor allem um Themen wie Sensationslust und die Rolle funktionaler und dysfunktionaler Skandale in unserer Gesellschaft. Es gäbe dabei in Deutschland, so Schierl, die Gefahr einer wachsenden Medienverdrossenheit der Rezipienten.
Beim 15. Hamburger Kongress für Sport, Ökonomie und Medien referieren knapp 50 Referenten aus sechs Nationen zum Oberthema der Mediatisierung des Sports in der Gesellschaft. Die Veranstaltung ist in Teilen via Livestream auf Youtube und Sportdeutschland.TV zu sehen und wird von rund 25 Studierenden der Hochschule Macromedia organisiert.
ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky stand im Anschluss für ein kurzes Interview zur Verfügung:
Autor: Christopher Putz
Fotos: Léo Luft
Bearbeitung: Marco Reinke
Diskussion um Vor- und Nachteile von Sportgroßveranstaltungen – Auftakt des 15. Hamburger Kongresses für Sport, Ökonomie und Medien
Donnerstag, der 18. Juni 2015
Die Diskussion rund um die Mediatisierung von Sportgroßveranstaltungen stand im Mittelpunkt des ersten Tages beim 15. Hamburger Kongress für Sport, Ökonomie und Medien. Eine äußerst kritische und zugleich sehr fundierte Perspektive auf „Sport Mega Events“ bot am Donnerstag im Millerntorstadion des FC St. Pauli Prof. Dr. Christopher Gaffney von der Universität Zürich in seinem Vortrag „Between hyperbole and reality“ (Zwischen Übertreibung und Realität). Hierbei spielte er quasi den Part des Gegenspielers gegenüber vielen seiner Vorredner – wie beispielweise dem Ruder-Olympiasieger und Professor für Wirtschaft an der Universität Hamburg, Wolfgang Maennig – die offenbar bereits von der Olympia-Euphorie in der Hansestadt gepackt sind.
Gaffneys intensiv diskutierter Vortrag war ein Höhepunkt des Kongresses vor rund 300 Zuschauern, er beschrieb das Dilemma der Ausrichtung von Sportgroßveranstaltungen und die zahlreichen Nachteile für Städte und Bewohner. Seine These: Wenn sportliche Megaevents lediglich Nachteile für die ausrichtenden Städte hervorrufen, sei es besser diese gar nicht erst in einem solchen Maß zu veranstalten. Gaffney verwies dabei mehrfach auf den Ausrichter der letztjährigen Fußball-Weltmeisterschaft, Brasilien und im Fokus Rio de Janeiro, die nach den Erfahrungen Gaffneys keinen positiven Effekt durch das Turnier davontragen konnten. Gaffney, der selbst mehrere Jahre in Rio lebte, beschrieb, dass sportliche Großereignisse eigene Mechanismen bilden, die öffentliche Gelder generieren und diese in private Hände spülen.
Das Deutschland durch das Fußball-Sommermärchen 2006 hingegen doch einen positiven wirtschaftlichen und repräsentativen Effekt verbuchen konnte, wundert Gaffney nicht. Deutschland als infrastrukturell stark ausgebildetes Land, als eines der wirtschaftlich stärksten Länder der Welt brauche solche Megaevents gar nicht, um einen Aufschwung welcher Art auch immer zu verbuchen, erklärte Gaffney.
Mit einer fulminanten und hoch emotionalen Rede hatte Willi Lemke den 15. Hamburger Kongress für Sport Ökonomie und Medien in Hamburg eröffnet. Bei ihm stand das Medienereignis Olympische Spiele als Bühne für Frieden und Verständigung im Fokus. Der Sonderberater des UN- Generalsekretärs für Sport, Entwicklung und Frieden bezeichnete die Olympischen Spiele als das größte friedliche Zusammentreffen von Menschen – und das schon seit Tausenden von Jahren. Ein wichtigeres Ereignis gäbe es auf der Welt nicht.
„Es muss nicht immer alles größer und teurer werden“, sagte Lemke, vielmehr ginge es darum „zu überlegen, wie man eine gut strukturierte, nachhaltige Veranstaltung organisieren könne, die den Menschen Freude bereitet.“ Der ehemalige Senator für Inneres und Sport der Stadt Bremen beschrieb weiterhin die besondere Funktion der Olympischen Spiele in der heutigen Zeit. „Olympische Spiele schaffen es ganze Generationen zu motivieren, wie schon die Spiele in München 1972 – sie beeinflussen die Menschen in positiver Weise.“
Willi Lemke, selbst in Hamburg geboren, rief die Menschen in seiner Ansprache dazu auf, an dem Bewerbungsprozess der Stadt Hamburg für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 und 2028 teilzuhaben und die Begeisterung überschwappen zu lassen, zu all denen die noch unentschlossen sind.
Mit den modernen Folgen der Mediatisierung für den Sport setzte sich Professor Friedrich Krotz von der Universität Bremen auseinander. Er wies auf die veränderte Kommunikation und Einstellung durch die Virtualisierung der Gesellschaft hin und warf einen Blick vor allem auf die sozialen Netzwerke, die die mediale Durchdringung des Sports noch einmal beschleunigt hätten. Die Bedeutung dieser Netzwerke erklärte auch Paul Keuter am Beispiel von Twitter. Der Head of Sport Deutschland des Kurznachrichtendienstes verwies dabei vor allem auf die große, zu erzielende Reichweite in der Öffentlichkeit und den starken Nutzen für Marketingzwecke.
Den Abschluss des Tages bildete eine Podiumsdiskussion zum Einfluss von technischen Entwicklungen auf Sport und Medien: „Wichtig ist bei all der Technologie die Menschlichkeit beizubehalten“, meinte Sky-Fieldreporterin Christina Rann, die in ihrer Einschätzung von Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann bestätigt wurde.
Autor: Christopher Putz/Mara Kottke
Galerie: Symposium am 18. Juni
Video: Interview Prof. Dr. Gaffney
Prof. Dr. Christopher Gaffney beantwortet in einem kurzen Interview Fragen zu sportlichen Großereignissen.
Video: Interview Paul Keuter
Paul Keuter, Head of Sport Twitter (Germany) spricht in einem kurzen Interview über den Erfolg von Twitter und Hamburgs Olympiabewerbung.
Video: Willi Lemke spricht auf dem Symposium
Willi Lemke, Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport, Entwicklung und Frieden, spricht auf dem 15. Hamburger Kongress für Sport, Ökonomie und Medien.
Fulminanter Auftakt: Willi Lemke spricht sich für Olympia in Hamburg aus
Mit einer fulminanten und hoch emotionalen Rede eröffnete Willi Lemke am Donnerstag den 15. Hamburger Kongress für Sport, Ökonomie und Medien in Hamburg. Zum Auftakt der Veranstaltung im Millerntorstadion des FC St. Pauli vor rund 300 Zuhörern stand das Medienereignis Olympische Spiele als Bühne für Frieden und Verstärkung im Fokus. Lemke, der als Sonderberater des UN- Generalsekretärs für Sport, Entwicklung und Frieden meist auf diplomatischen Parkett unterwegs ist, bezeichnete die Olympischen Spiele als das Größte friedliche Zusammentreffen von Menschen und das schon seit tausenden von Jahren. Ein wichtigeres Ereignis gäbe es auf der Welt nicht.
„Es muss nicht immer alles größer und teurer werden“, sagte Lemke, vielmehr ginge es darum „zu überlegen, wie man eine gut strukturierte, nachhaltige Veranstaltung organisieren könne, die den Menschen Freude bereitet.“ Der ehemalige Senator für Inneres und Sport der Stadt Bremen beschrieb weiterhin die besondere Funktion der Olympischen Spiele in der heutigen Zeit. „Olympische Spiele schaffen es ganze Generationen zu motivieren, wie sie es schon während der Spiele in München 1972 taten – sie beeinflussen die Menschen in positiver Weise.“
Willi Lemke, selbst in Hamburg geboren, rief die Menschen in Deutschland dazu auf, an dem Bewerbungsprozess der Stadt Hamburg für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 und 2028 teilzuhaben und die Begeisterung überschwappen zu lassen, zu all denen die noch unentschlossen sind.
Mit den modernen Folgen der Mediatisierung für den Sport setzte sich im Anschluss Professor Friedrich Krotz von der Universität Bremen auseinander. Er wies auf die veränderte Kommunikation und Einstellung durch die Virtualisierung hin und warf einen Blick vor allem auf die sozialen Netzwerke, die die mediale Durchdringung des Sports noch einmal beschleunigt hätten.